Auch wenn man angesichts der aktuellen Nachrichtenlage manchmal den Glauben daran verlieren könnte: Es gibt sie doch! Menschen, die sich mit aller Kraft für Frieden einsetzen – im Kleinen wie im Großen. Allzu oft bleiben ihr Engagement und ihre Geschichten unsichtbar.
Eine neue multimediale Ausstellung des forumZFD macht sie nun sichtbar. Unter dem Titel „Gesichter des Friedens“ stellen wir Ihnen zehn Friedensstifter*innen vor.
Sie alle verbindet, dass das Wort „Krieg“ für sie kein abstrakter Begriff ist. Sie haben ihn selbst erlebt. Viele mussten sogar aus ihren Heimatländern fliehen. Aus diesen persönlichen Erfahrungen heraus setzen sie sich heute für Frieden ein.
Die Ausstellungsplakate können zum Beispiel in Kultur- und Gemeindezentren, Bildungseinrichtungen oder im Rahmen von Veranstaltungen gezeigt werden. Alle Materialien können Sie bei uns kostenlos bestellen. Für Schulen bieten wir außerdem friedenspädagogisches Begleitmaterial an.
Sie kennen einen Ort, wo die Ausstellung gezeigt werden könnte? Dann kontaktieren Sie uns gerne oder leiten Sie diese Nachricht weiter: zum Beispiel an Ihre Kirche, die örtliche Schule oder vielleicht sogar Ihre Stadtverwaltung. Helfen Sie mit, dass die Geschichten vom Frieden möglichst viel Gehör finden – trotz oder gerade wegen der aktuellen Nachrichtenlage!
Die Ostermaschierer der Friedensinitiative Bruchsal
Keinem vernünftigen Menschen würde es einfallen, Tintenflecken mit Tinte oder Ölflecken mit Öl wegwischen zu wollen. Aber Blut soll mit Blut abgewaschen werden.
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW begrüßt die klare Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz, „dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden gibt, die von europäischen Staaten oder Nato-Staaten dorthin geschickt werden“. Die IPPNW appelliert an die Fraktionen der Ampelregierung, sich an die vom Kanzler vorgegeben Richtlinie zu halten, jede Eskalation mit dem Risiko einer Ausweitung des Krieges auf NATO-Staaten zu verhindern.
Entsetzt reagiert die IPPNW auf Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei einer Ukraine-Hilfskonferenz mit mehr als 20 Staats- und Regierungschefs in Paris am 26. Februar 2024. Macron sagte, es würde keinen Konsens über die Entsendung von Bodentruppen geben, aber den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine durch sein Land schließe er nicht mehr aus. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico warnte, dass einzelne Länder, die er namentlich nicht nannte, offenbar bereit seien, eigene Soldaten direkt in die Ukraine zu schicken.
„Die Überlegungen, dass einzelne NATO- und EU-Mitglieder auf bilateraler Basis Soldaten in die Ukraine entsenden könnten, sind erschreckend. Das Eingreifen eines einzelnen NATO-Mitglieds mit Truppen würde das gesamte Bündnis in den Krieg mit Russland verwickeln und wahrscheinlich in den Abgrund eines dritten Weltkriegs führen“, erklärt IPPNW-Vorstandsmitglied Ralph Urban. In höchstem Maße beunruhigend seien auch die unterschiedlichen Vorstellungen über das gemeinsame Handeln im Verteidigungsbündnis. Nach Aussage von Macron könne jedes Land eigenständig und souverän über den Einsatz von Bodentruppen entscheiden. Scholz hingegen bekräftigte, dass es auch in Zukunft keine Nato-Truppen in die Ukraine geschickt würden.
Schon kurz zuvor hat der Bundeskanzler seine Haltung bekräftigt, zu „verhindern, dass es zu einer Eskalation des Krieges, den Russland gegen die Ukraine begonnen hat, zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO kommt.“ Die IPPNW hatte wiederholt davor gewarnt, dass die Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern uns nicht dem Frieden näher bringen würde, sondern zu einer Verwicklung Deutschlands in den Krieg oder zu einer Eskalation bis hin zur Möglichkeit eines Atomkriegs führen könnte. Wir unterstützen daher auch die Position des Kanzlers vom 26. Februar 2024, wenn er sagt: „Und dafür stehe ich auch, dass das so ist: dass es keine Verwicklung unseres Landes und der militärischen Strukturen unseres Landes in diesen Krieg gibt.“
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist nach übereinstimmender Einschätzung von zahlreichen Expertinnen für keine der Kriegsparteien mit militärischen Mitteln zu gewinnen und hat sich zu einem brutalen Abnutzungskrieg entwickelt, in dem täglich Menschen umkommen, körperlich verletzt oder psychisch traumatisiert werden, an manchen Tagen werden bis zu 1.000 Soldatinnen getötet.
Die IPPNW sieht angesichts der Möglichkeiten eines langen, blutigen Krieges und ständiger Eskalationsrisiken einen Waffenstillstand und darauf aufbauende Friedensverhandlungen weiterhin als einzig sinnvollen Ausgang des Krieges an. Auch wenn der Weg steinig ist, wird ein gerechter Frieden eher durch Verhandlungen als durch einen militärischen Sieg gewonnen. Dabei ist die internationale Gemeinschaft gefordert, und insbesondere die mit den Konfliktparteien verbündeten Nationen sind in der Pflicht, auf die kriegführenden Parteien Einfluss zu nehmen und auf einen Waffenstillstand zu drängen. Das gilt für die Länder der NATO und der EU sowie für die BRICS-Staaten.
Weitere Informationen finden Sie im IPPNW-Papier „Waffenstillstand und Friedensverhandlungen für die Ukraine“.
Mahnwache am 1. März 2024, 18.00 h, Marktplatz Bruchsal. Aufgerufen hat ein breites Bündnis aus Parteien und Verbänden
Dazu schreiben die Landfunker:
Am 1. März, 18 Uhr | Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges haben in Bruchsal durch die Bombardierung am 1. März 1945 über 1.000 Menschen Leben verloren. 80% der Stadt wurden zerstört. Anlässlich dieses historischen Tages sowie der aktuellen Kriege und extremistischen Gefahren, ruft ein breites Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Friedensinitiativen um 18 Uhr zu einer Mahnwache „Hunderte Lichter für Frieden und Demokratie. Gegen Extremismus.“ auf dem Bruchsaler Marktplatz auf. „Gerade dieser Tag sollte uns vor Augen führen wie wichtig es ist für Frieden und Demokratie einzustehen. Extremismus ist eine Gefahr für beides. Für den Frieden und für die Demokratie“, so Christian Holzer. Auch soll gedacht werden an die Opfer des Ukraine-Kriegs, der seit zwei Jahren Tote fordert sowie an die Opfer des Konflikts zwischen Israel und dem Gaza-Streifen. Neben einzelnen Redebeiträgen soll auch die Europa-Hymne zum Abschluss der Kundgebung gespielt werden.
Dark Eagle , die Überschallrakete erreicht ihr Ziel im wenigen Sekunden
Rückt die Katastrophe immer näher? Krieg auch in Deutschland?
Die Stationierung von „DE“ ist die extremste Eskalation der Spannung, die unermessliche Destabilisierung, das Risiko einer Auslösung des dritten Weltkriegs.
„Wo Gefahr ist, wächst rettende auch“ (Friedrich Hölderlin)
Foto Wikipedia -Dark Eagle
Ja, tatsächlich beschreibt die beiliegende Enthüllung zum Thema „Dark Eagle“, dass die Stationierung dieser Hyperschallwaffen auf deutschem oder europäischem Boden das Potential hat, den DRITTEN WELTKRIEG auszulösen. Lesen Sie mehr.
Lühr Henken vom Bundesausschuss Friedensratschlag liefert die Fakten in seinem Referat vom 9.12.23.
Bis Mitte 2025 soll die Stationierung der US-Erstschlags- und Enthauptungswaffen erfolgen. Das Spezial-Personal, die „Multi-Domain-Task-Force“, ist bereits seit November 21 mit 500 Mann in Wiesbaden eingezogen, ohne dass Vorbehalte der Bundesregierung bekannt wären.
Die Hyperschallwaffen „Dark Eagle“ (DE) in Europa richten sich gegen Russland und sind v.a. auf bewegliche Ziele am Boden ausgelegt, also politische und militärische Führungsstrukturen – ohne Vorwarnzeiten. Wird Russland abwarten und zuschauen? Welche Gefahren drohen den US-Kommandozentralen, wie Eucom in Stuttgart Vaihingen? Oder dem US-Hauptquartier in Wiesbaden? Was droht der US-Airbase Ramstein? Werden sie zu Zielscheiben für das russische Militär – einschließlich der unabsehbaren Folgen für die zivile Infrastruktur und die Menschen in ihrem Umfeld?
Wachen wir eines Tags auf wie die Menschen in Kiew, als die ersten Raketen einschlugen? Droht die Ukrainisierung Deutschlands?
„Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr zu finden.“ (Bertolt Brecht 1951)
Offener FriedensTreff Stuttgart ofts@gmx.de, informiere dich, denke mit, mach mit. An deinen Fragen und deiner Meinung sind wir interessiert.
Krieg auch in Deutschland?
Ja, tatsächlich beschreibt die beiliegende Enthüllung zum Thema „Dark Eagle“, dass die Stationierung dieser Hyperschallwaffen auf deutschem oder europäischem Boden das Potential hat, den DRITTEN WELTKRIEG auszulösen. Lesen Sie mehr.
Lühr Henken vom Bundesausschuss Friedensratschlag liefert die Fakten in seinem Referat vom 9.12.23.
Bis Mitte 2025 soll die Stationierung der US-Erstschlags- und Enthauptungswaffen erfolgen. Das Spezial-Personal, die „Multi-Domain-Task-Force“, ist bereits seit November 21 mit 500 Mann in Wiesbaden eingezogen, ohne dass Vorbehalte der Bundesregierung bekannt wären.
Die Hyperschallwaffen „Dark Eagle“ (DE) in Europa richten sich gegen Russland und sind v.a. auf bewegliche Ziele am Boden ausgelegt, also politische und militärische Führungsstrukturen – ohne Vorwarnzeiten. Wird Russland abwarten und zuschauen? Welche Gefahren drohen den US-Kommandozentralen, wie Eucom in Stuttgart Vaihingen? Oder dem US-Hauptquartier in Wiesbaden? Was droht der US-Airbase Ramstein? Werden sie zu Zielscheiben für das russische Militär – einschließlich der unabsehbaren Folgen für die zivile Infrastruktur und die Menschen in ihrem Umfeld?
Wachen wir eines Tags auf wie die Menschen in Kiew, als die ersten Raketen einschlugen? Droht die Ukrainisierung Deutschlands?
Die Stationierung von „DE“ ist die extremste Eskalation der Spannung, die unermessliche Destabilisierung, das Risiko einer Auslösung des dritten Weltkriegs.
„Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr zu finden.“ (Bertolt Brecht 1951)
Offener FriedensTreff Stuttgart ofts@gmx.de, informiere dich, denke mit, mach mit. An deinen Fragen und deiner Meinung sind wir interessiert.
Eine Initiative von Paul Hug und Konni Lopau, Stuttgart
Quelle: Fakten von Lühr Henken , Friedensratschlag Kassel
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde der Friedensinitiative Bruchsal. Sie sind hierher gekommen, um ein Zeichen für Demokratie und gegen Rechtspopulismus zu setzen. Vielleicht auch mit ganz unterschiedlicher Motivation. Aus diesem Grund möchte ich versuchen, die Interessen auf einen Punkt zusammenzuführen und die Temen nur kurz anreißen.
Der 27. Januar ist bundesweit zum Gedenktag für die Opfer der NS-Diktatur festgelegt. An diesem Tag wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Ich könnte Ihnen da noch einiges erzählen über diesen Ablauf. Mach ich aber nicht. Besser ist es, wenn Sie das alles selber im Internet nachlesen und sich einen eigenen Überblick verschaffen. Aber eines möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. „ Den Schwur von Buchenwald“. Nach der Befreiung maschierten die Überlebenden nach Nationen gegliedert und in Blöcken formiert unter den Klängen des Lagerorchesters auf den Appellplatz. Die zuvor ausgearbeitete Gedenkansprache auf Russisch, Polnisch Deutsch, Französisch, Tschechisch und Englisch wurde verlesen. Sie mündete in ein gemeinsames Gelöbnis: Bitte mir nachsprechen: Wir schwören: „Wir werden den Kampf erst aufgeben, wenn der letzte Schuldige vom Gericht aller Nationen verurteilt ist. Die endgültige Zerschmetterung des Nazismus ist unsere Losung, Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ideal.“
Dieses Gelöbnis ist heute als „Schwur von Buchenwald“ bekannt. Jetzt könnte ich Ihnen noch erzählen, wie ich das Kriegsende erlebt habe. Aber das interessiert vielleicht nicht alle Anwesende.
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Denn Sie sind aus sehr unterschiedlichen Gründen zu dieser Veranstaltung gekommen. Doch eines sollte uns vereinen, der Wunsch zur Erhaltung der Demokratie, sei sie noch so schlecht, wir haben nichts besseres. Darauf sollten wir uns beschränken und daran arbeiten. Die Rechtspopulisten wollen sie abschaffen. Es ist für mich unverständlich, wie so viele Menschen auf die AFD hereingefallen sind. Jetzt sind Hunderttausende auf die Straße gegangen, um ein Zeichen zu setzen, ausgelöst durch ein sogenanntes Geheimtreffen der Rechts-Populisten, die sich eine Massenhafte Abschiebung von Migranten und Asylsuchenden vorstellen können.
Jetzt, nachdem Millionen Menschen in Deutschland gegen diese menschenverachtenden Vorhaben auf die Straße gegengern sind, distanzieren sich die Verantwortlichen davon. So ist es auch mit den übrigen Äußerungen in der Öffentlichkeit nach dem Motto, so war das alles nicht gemeint und gedacht oder wurde falsch zitiert, sie stehen nicht zu ihren Aussagen, drehen es hin und her bis es passt und der unbedarfte Bürger fällt darauf rein. Ich könnten Ihnen auch noch erzählen warum ich Pazifist bin und jeden Dienstag in der Fußgängerzone stehe gegen den Krieg in der Ukraine, mach aber nicht. Da gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassung darüber warum Deutschland den Haushalt der Ukraine finanziert und warum so viele Waffen dort hin von uns geliefert werden. Schon einmal hat es geheißen, die westliche Freiheit wird am Hundukusch verteidigt. Jetzt heißt es in der Ukraine. Der Kampf um Frieden ist die Schlüsselfrage im demokratischen Kampf. Eine konsequente Friedenspolitik, die zugleich den Weg zu einer
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solidarischen, gerechten und friedlichen Gesellschaft ebnet, kann die extreme Rechte einengen und ihr langfristig den Nährboden entziehen.
Demokratie muss jeden Tag neu erkämpft werden. Wenn es für die Menschheit einen Weg in die Zukunft gibt, dann weil sie friedlich wird – die Menschheit und die Zukunft. Auschwitz steht symbolisch für den Massenmord an europäischen Juden und für das Leid von Millionen anderen Menschen, die vom Nazi-Regime verfolgt und umgebracht wurden. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten dort und im angrenzenden Birkenau zwischen 1940 und 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen. Der 27. Januar ist seit 1996 in Deutschland und seit 2005 weltweit ein Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.Sorgen wir dafür, dass die Opfer nicht umsonst waren, zeigen wir den Rechtspopulisten die Rote Karte.
Die Anzeichen verdichten sich unserer Meinung nach, dass die USA in naher Zukunft in Deutschland Hyperschallraketen stationieren wollen. Wir appellieren an die Bundesregierung eine Aufstellung von US-Hyperschallraketen in Deutschland zu verhindern. Diese Raketen steigern, wie auch die ebenso unverantwortliche Stationierung der russischen Hyperschallraketen in Kaliningrad, aufgrund ihrer kurzen Flug- und damit faktisch nicht mehr vorhandenen Vorwarnzeit das Risiko eines Atomkriegs aus Versehen. Das Mitteilungsblatt (Bulletin) kritischer Nuklearwissenschaftler stuft die Gefahr eines Atomkriegs ohnehin schon so hoch ein, wie nie seit Hiroshima.
Niemand hat das Recht, das völlig unkalkulierbare Risiko des Atomkrieges jemals einzugehen. Schon konventionell bestückt steigern US-Hyperschallraketen auf europäischem Boden im Spannungsfall wegen ihrer Fähigkeit, gegnerische Führungszentralen mit einem Enthauptungsschlag auszuschalten, die Eskalationsgefahr im Vorfeld eines Atomkrieges.
Wir fordern die Bundesregierung auf, umgehend eine Verhandlungsinitiative zwischen den Nato-Staaten und Russland zu initiieren, um die gekündigten Abrüstungs- und Beschränkungsverträge für atomare und konventionelle Waffen- und Trägersysteme unverzüglich zu reaktivieren, so dass ein Atomkrieg aus Versehen oder aufgrund technischer Fehler auszuschließen ist.
Mittelfristig erwarten wir von unserer, der westlichen Seite eine Initiative zu einer weitgehenden Abrüstungsoffensive gemäß der unterzeichneten Verträge wie dem UNO-Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV). Ein erster Schritt dafür ist Deutschlands Unterschrift unter den bereits völkerrechtlich gültigen Atomwaffenverbotsvertrag (AVV).
Bisherige Erstunterzeichner/innen:
· Prof. Dr. Karl Hans Bläsius
Prof. Dr. Peter Brandt
Angelika Claußen
Gregor Gysi
Karl Wilhelm Koch
Prof. Dr. Klaus Moegling
Michael Müller
Uwe W Schierhorn
Michael von der Schulenburg
Bernhard Trautvetter
Ralph Urban
Peter Vonnahme
Dr. Theodor Ziegler
Begründung
Wenn es für die Menschheit einen Weg in die Zukunft gibt, dann weil sie friedlich wird – die Menschheit und die Zukunft
Friedensinitiative Bruchsal fordert eine friedliche Welt ohne Rüstung
Besonders in der Weihnachtszeit ist der Wunsch nach Frieden in aller Munde. Aber friedliche Weihnachten kann es nur geben, wenn wir Menschen bereit sind, ohne Androhung von Gewalt zu leben. 2023 gab es wieder über hundert Kriege in der Welt. Nicht nur die beiden in der Ukraine und im Nahen Osten, die uns alle präsent sind. An vielen dieser Kriege ist die Bundesrepublik beteiligt, da sie den Konfliktparteien Waffen liefert. Dabei ist klar, dass Waffen keine Kriege beenden, genau so wenig wie man Feuer mit Öl löschen kann. Es gibt im 21. Jahrhundert viel intelligentere Lösungen als Waffengewalt, um einen Staat gegen Angreifer zu verteidigen. Ziviler Ungehorsam und gewaltfreier Widerstand haben sich in vielen Auseinandersetzungen in der Welt bewährt. Darauf macht die Friedeninitiative Bruchsal mit ihrer wöchentlichen Mahnwache jeden Dienstag von 18:00 Uhr 18:30 Uhr in der Bruchsaler Kaiserstraße aufmerksam. Sie fordert ein Ende jeglicher Waffenlieferungen, Investitionen in intelligente Widerstandsformen und den Stopp aller Kriege. Nur eine Dialogbereitschaft auch mit dem sogenannten „Feind“ kann bewaffnete Konflikte deeskalieren.
„Stoppt den Rüstungswahnsinn“ steht auf einem der Transparente, die die Friedensinitiative jede Woche bei ihrer Mahnwache aufstellt.
Die Stellung Chinas in der Welt und der historische Trend zur multipolaren Weltordnung
Die Tagung findet statt am Sonntag, 10. Dezember 2023 von 10.00 – 17.00 Uhr im Akropolis-Ziegler (Baumeisterstr. 18). Der Eintritt beträgt 12 Euro (ermäßigt 8 Euro). Als Referenten treten Prof. Dr. Wolfram Elsner (Universität Bremen/Jilin Universität Changchun) und Jörg Kronauer (freier Journalist) auf.
Die Stellung Chinas in der Welt und der historische Trend zur multipolaren Weltordnung
Friedensethik
11.11.2023, .30 – 17.30 Uhr Ort: Albert-Schweitzer-Saal an der Christus-Kirche in Karlsruhe, Reinhold-Frank-Straße 48a (beim Mühlburger Tor). Tagungsbeitrag: 20,00
Palästina wird der offene Diskurs seit Jahren geradezu administrativ be- und verhindert. Hier ist es die Antisemitismus-Keule, mit der Kritik an den beständigen Menschenrechtsverletzungen des Staates Israel in Deutschland zum Schweigen gebracht wird. Die Referentin Karin Wetterauist Autorin des Buches „Neuer Antisemitismus? Spurensuche in den Abgründen einer politischen Kampagne“.
Termin: Samstag, 11. November 2023, 10.30 – 17.30 Uhr Ort: Albert-Schweitzer-Saal an der Christus-Kirche in Karlsruhe, Reinhold-Frank-Straße 48a (beim Mühlburger Tor). Tagungsbeitrag: 20,00 EUR inkl. Mittagessen und Getränke
Anmeldung: möglichst bald, spätestens 1. November 2023 bei Dr. Werner Schmidt, Email: dr.schmidt-keltern@t-online.de, Tel.: 07236-7306 oder Jürgen Stude, Email: juergen.stude@t-online.de, Tel.: 07807-957612
Die Veranstaltung soll wieder hybrid erfolgen, d.h. eine online-Teilnahme ist möglich. Bei erfolgter Anmeldung wird im Vorfeld ein Link verschickt.
Programm:
10:30 Begrüßung
10:40 Einführung: Mediale Mobilmachung. Beobachtungen in der Qualitätspresse
11:00 – 11:45 Respekt geht anders. Russland und die Ukraine in der öffentlichen Diskussion
Vortrag von Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz
11:45 – 12:15 Nachgespräch im Plenum
12:25 – 13:15 Kleingruppenarbeit zu Einzelaspekten des Themas:
1. Die Frage nach der Vorgeschichte und dem Anteil des Westens beim Ukrainekrieg – schon Putin-Propaganda?
2. Wie hat sich im Verlauf von anderthalb Jahren Krieg unser öffentlicher Raum verändert?
3. Der Krieg und die Kirchen – welche Rolle spielen sie? Sind Kirchen wenigstens im Diskurs-Führen vorbildlich für die Gesellschaft?
4. Spaltung, Schwächung, Abseits – was passiert mit der Friedensbewegung?
5. Was sind die Werte? Umwertung von Begriffen
6. Freier Austausch und weitere Nachbesprechung des Gehörten
Judensterne an Haustüren, Hasskommentare im Netz, öffentliche Pöbeleien gegen Mitbürger:innen jüdischen Glaubens … das ist mehr als entsetzlich. Grund genug unsere wöchentlichen Mahnwachen wieder durchzuführen. Wir wollen uns (die Genehmigung durch die Ordnungsbehörde vorausgesetzt) ab 31.10.23 wieder jeden Dienstag, von 18-18.30h in der Fußgängerzone treffen um für Frieden zu stehen „Nie wieder Krieg! Nie wieder Antisemitismus!“.
Morgen, 23.10.23, findet ab 19h ein Vortrag von Dr. Michael Blume statt „Welche Bildung hilft gegen Antisemitismus?“ (Kath. Pfarrzentrum, Bruchsal- Untergrombach)
Übermorgen, 24.10.23, ab 19h findet ein Lesung mit Jürgen Grässlin statt. Er liest aus seinem Buch „Einschüchterung zwecklos – Unermüdlich gegen Krieg und Gewalt – was ein Einzelner bewirken kann“ (Internat. Begegnungszentrum, Kaiserallee 12d in Karlsrhttps://www.stephanusbuch.de/veranstaltungen.php?nocnt=l&file=20231024001uhe; )
Krieg und Terror im Nahen Osten Deutschlands Verantwortung für den Frieden von: IMI | Veröffentlicht am: 19. Oktober 2023 Drucken Hier finden sich ähnliche Artikel Wir sind schockiert über das brutale Vorgehen der Hamas und die von ihr angerichteten Massaker. Kein Verweis auf das Handeln der Gegenseite kann diese Taten rechtfertigen und unsere Solidarität gilt den Opfern dieser Verbrechen. Gleichzeitig sind die Reaktionen der israelischen Regierung ebenfalls fatal. Die massiven Bombardierungen Gazas haben nichts mit Selbstverteidigung zu tun, sie sind Kriegsverbrechen und ein klarer Bruch des Völkerrechts. Auch die nochmalige Verschärfung der Blockade Gazas ist eine illegale kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung, vor der nicht im Namen einer falsch verstandenen Solidarität die Augen verschlossen werden darf. Doch genau das tut die Bundesregierung: Sie übermittelt der israelischen Regierung ihre bedingungslose Solidarität, einschließlich militärischer Unterstützung. Sie stärkt damit die Hardliner und nimmt dabei auch noch die Gefahr in Kauf, dass es zu einer Ausweitung der Kriegshandlungen auf den Libanon oder gar den Iran kommen könnte. Deutschland hat eine Verantwortung, sich für eine Friedenslösung einzusetzen und nicht die israelische Regierung in ihrem zerstörerischen Kurs auch noch zu bestärken. Terror und Gewalt müssen verurteilt werden, egal von welcher Seite sie verübt werden. Empathie mit allen Opfern ist wesentlich. Angesichts dessen ist es völlig unverständlich und kontraproduktiv, dass nun selbst Demonstrationen verboten werden, die ein Ende der Gewalt auf allen Seiten fordern. Umso wichtiger ist es, den Stimmen israelischer und palästinensischer Aktivist*innen Gehör zu verschaffen, die sich für ein Durchbrechen der militaristischen Logik einsetzen.
Unter diesem Titel lädt die Friedensinitiative Bruchsal zu einem Vortragsabend am Samstag, den 21.10.23, um 18 Uhr ins Vinzentiushaus in Bruchsal ein.
(Josef-Kunz-Straße 2 – gegenüber
der Stadtkirche; zugänglich für Mobilitätseingeschränkte)
Als Referent konnte Dr. Wolfgang Steuer gewonnen werden. Dr. Steuer ist Mitglied des Netzwerk Friedenssteuer e. V. Er wird mit einer begleitenden Power Point Präsentation über das Projekt „Kein Geld für den Krieg“ berichten.
Das Netzwerkfriedenssteuer e. V. wurde dieses Jahr 40 Jahre alt und hat all diese Zeit versucht, eine mehr demokratische Steuerregelung politisch durchzusetzen. Das Ziel: Alle Steuerzahlenden können den Anteil ihrer Steuern, der für Rüstung und Militär ausgegeben wird, abwählen, um ihn in Steuern für zivile Zwecke umzuwidmen. Das könnte praktisch einfach umgesetzt werden, indem auf dem Einkommenssteu-erformular zwei Kästchen eingeführt werden, wo hinter A) steht: „Nur für zivile Zwecke verwendbar“ und hinter B): „Auch für Militär verwendbar“. Selbstständige haben schon jetzt die Möglichkeit den Steueranteil für das Militär auf einem Anderkonto zurückzuhalten. Dr. Steuer wird die einzelnen Verfahren an diesem Abend darlegen.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei; um Spenden wird gebeten. Die Erlöse des Abends wird die Friedensinitiative an den Verein „Connection e.V.“ weiterleiten, der sich international für die Rechte von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren einsetzt.
V.i.S.d.P.: Friedensinitiative Bruchsal,c/o Dr. Rüdiger Czolk, Biffachstr. 32, 76646 Bruchsal
Die DFG/VK Karlsruhe organisiert eine gemeinsame Anreise zur Friedensmanifestation
„Stoppt das Töten in der Ukraine“
Sonntag, 10. September: Treffpunkt um 11:15 Uhr in der Bahnhofshalle Karlsruhe Hbf für die Bildung von Ticketgruppe, Fahrt nach Stuttgart mit dem IRE um 11.31 Uhr.
Solidarität mit allen Kriegsdienstverweigerern
Montag, 18. September 2023 16:00 Uhr Kirchplatz St. Stephan in Karlsruhe
Vor 78 Jahren, am 6. August 1945 zerstörte eine US-Amerikanische Atombombe die japanische Stadt Hiroshima, zwei Tage später eine weitere die Stadt Nagasaki. Die Überlebenden der Atombombenabwürfe auf die beiden japanischen Städte nennen sich Hibakusha. Diesen Begriff haben sie ausgedehnt auf alle Opfer von Atomwaffen, vom Uranbergbau bis hin zu Atombombentests.
Die Kampagne „Nuclear Survivors“ – also Atomwaffenüberlebende – „Gemeinsam gegen nukleare Gefahr“, setzt sich genau mit diesem Thema auseinander. Welches sind die genauen Ziele der Kampagne?
Grundsätzlich werden drei Kategorien von Opfern unterschieden.
Diejenigen, die sofort starben, also aufgrund von Druckwelle, Hitze und/oder äußerst starker radioaktiver Strahlung im näheren Bereich der Detonation an Ort und Stelle zu Tode kamen, und jene, die durch das Ereignis so schwer verwundet wurden, dass sie kurz darauf starben.
Eine zweite offizielle Kategorie umfasst Personen, die infolge der Strahlenkrankheit, verursacht durch immer noch vergleichsweise hohe Strahlendosen, bis Ende des Jahres 1945 verstarben (sogenannte Frühtodesfälle).
Als dritte Kategorie gelten die sogenannten Hibakusha; das sind jene Menschen, die den Abwurf selbst zwar überlebt haben, bei denen aber aufgrund der wenn auch geringeren aufgenommenen Strahlendosis (und damit einer längeren Latenzzeit) später dennoch mit Erkrankungen resp. Todesfällen vor allem durch Krebs zu rechnen gewesen ist.[1]
Hibakusha und ihre Kinder waren (und sind immer noch) Opfer von Diskriminierung, auch infolge mangelnden Wissens über die Strahlenkrankheit, von der viele Menschen glaubten, dass sie vererbbar oder sogar ansteckend sei.[2]
Antikriegstagkundgebung am 1. September ab 17.00 Uhr Schlossplatz Karlsruhe. Kurze Redebeiträge vom Friedensbündnis Karlsruhe, den Naturfreunden, der verdi-Jugend, der DFG-VK und Musik von Mr. Bookwood. Um ca. 18.30 Uhr Anschlussveranstaltung „Nie wieder Krieg!“ im Verdi-Haus (Rüppurrer Str. 1a).
Seit 2020 treibt die NATO eine neue Form der psychologischen Kriegsführung voran: die sogenannte „Kognitive Kriegsführung“, die von der NATO selbst als „fortschrittlichste Form der Manipulation“ bezeichnet wird. Diese nimmt die Psyche jedes Menschen direkt ins Visier, mit dem Ziel, unseren Verstand wie einen Computer zu ‚hacken‘. Der Propagandaforscher Jonas Tögel erläutert die Hintergründe und Entstehungsgeschichte der Kognitiven Kriegsführung; vom Beginn moderner Kriegspropaganda vor 100 Jahren, über die Militarisierung der Neurowissenschaften bis hin zu Zukunftstechnologien wie Nano-Robotern oder Neurowaffen. Und er zeigt, dass der Gedankenkrieg oft unbemerkt über sogenannte „Soft-Power-Techniken“ bereits heute stattfindet.
Marschflugkörper (engl. cruise missiles) besitzen gegenüber bemannten Fluggeräten Vorteile: Sie müssen die Distanz zum Ziel nur einfach zurücklegen und sind klein, was das Entdecken und Abfangen erschwert. Zusätzlich wird durch das Unterfliegen des Radars die Bekämpfung weiter erschwert. Da Marschflugkörper früher sehr teuer und relativ ungenau waren, wurden sie in der Regel mit Nuklearsprengköpfen bestückt. Die AGM-28 Hound Dog besaß beispielsweise einen Streukreisradius (CEP) von 3,7 km. Dies besserte sich im Laufe der Entwicklung, die ersten BGM-109 Tomahawk-Flugkörper von 1980 hatten beispielsweise einen CEP von 80 m, was immer noch einen nuklearen Sprengkopf erforderte. Erst in den 1990er-Jahren konnte die Technik soweit verbessert werden, dass auch konventionell bestückte Marschflugkörper mit genügend Präzision und vertretbaren Kosten in großen Stückzahlen gebaut werden konnten.
Marschflugkörper werden dabei gegen strategische Einrichtungen des Gegners wie Flugplätze, Gefechtsstände, Industrieanlagen und Häfen eingesetzt. Diese Ziele sind im Kriegsfall zwar stark verteidigt, aber stationär. Um die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern, wird versucht, Marschflugkörper auch zur Bekämpfung von mobilen Zielen wie Schiffen oder Panzerverbänden über sehr große Entfernungen einzusetzen. Des Weiteren macht die zunehmende Mobilität der gegnerischen Luftverteidigung, zum Beispiel durch Tor-Systeme (Nato Code: SA-15 Gauntlet), zu schaffen. Während früher spezialisierte Marschflugkörper wie die AGM-136 Tacit Rainbow dagegen entwickelt wurden, werden modernste Flugkörper wie die Tactical Tomahawk mit einer 2-Wege-Satellitenverbindung ausgestattet, um Zielupdates und Kurskorrekturen vornehmen zu können. Der Datenlink ermöglicht es dabei, von der Aufklärung entdeckte Flugabwehrstellungen zu umfliegen, ein mobiles Ziel anzugreifen, auf Alternativziele auszuweichen oder durch das Senden des letzten Sucherbildes eine Trefferanalyse durchzuführen.
Quelle: Wikipedia
Mit der zunehmenden Verbreitung von Antisatellitenraketen (oder der Fähigkeit, diese zu entwickeln) und leistungsstarken GPS-Störsendern rückt auch die Fähigkeit in den Fokus, über weite Strecken eine präzise Navigation ohne globales Navigationssatellitensystem zu ermöglichen. Dies war nicht nur bei der Taurus, sondern ist auch bei der Long Range Anti-Ship Missile ein Schwerpunkt der Entwicklung. Quelle: Wikipedia
Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt ca. 100.000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den nächsten Jahren kamen etliche hinzu.
Den Befehl zum Einsatz der neuen Waffe gab US-Präsident Harry S. Truman, Nachfolger des im April 1945 verstorbenen Franklin D. Roosevelt, während der Potsdamer Konferenz im Haus Erlenkamp in Potsdam, in dem die amerikanische Delegation Quartier bezogen hatte. Truman hatte als Roosevelts Vizepräsident bis zur Amtsübernahme keine Kenntnis vom „Manhattan-Projekt“, der Entwicklung der Atombombe. Das Hauptmotiv für den Einsatz der Bomben war, Japan möglichst schnell zur Kapitulation gegenüber den USA zu bewegen und so den Krieg zu beenden, bevor Stalin eingreift. Einerseits befürchtete Truman, dass die Sowjetunion, die sich in Jalta verpflichtet hatte, drei Monate nach dem Sieg in Europa (9. Mai für Moskau) eine Front gegen Japan zu eröffnen, angesichts der Kriegslage nicht nur auf dem Festland siegen, sondern relativ einfach auch japanische Inseln einnehmen würde (Kurilen). Andererseits wurde befürchtet, dass amerikanische Landungen auf den japanischen Hauptinseln viele Opfer unter US-Soldaten fordern würde – im gesamten Pazifikkrieg fielen etwa 130.000 amerikanische Soldaten.
Quelle: Wikipedia
Kriegsbeginn 2. Weltkrieg
Foto: Wikipedia, Bundesarchiv Bild 183-51909-0003, Polen, Schlagbaum, deutsche Soldaten
Am 1. September 1939 begann der zweite Weltkrieg, mit Deutschlands Überfall auf Polen, den Adolf Hitler mit der Lüge rechtfertigte: „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!“
Die Rede am 1. September 1939 vor dem Deutschen Reichstag wurde von Adolf Hitler aus Anlass des deutschen Überfalls auf Polen gehalten. In ihr begründete Hitler den Angriff auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg in Europa begann. Aus der Rede stammt auch das bekannte Zitat „Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!“ Zu Beginn seiner im Großdeutschen Rundfunk übertragenen Rede erwähnte Hitler die durch das „Versailler Diktat“ geschaffenen „unerträglichen Zustände“ für Deutschland und das deutsche Volk. Oftmals habe er durch friedliche Vorschläge versucht, diese Zustände zu ändern, was von Polen abgelehnt worden sei. Anschließend behauptete er, dass Polen seit Monaten einen Kampf gegen die Freie Stadt Danzig führe und dass die deutsche Minderheit in Polen entrechtet und misshandelt werde. Es habe in der letzten Zeit immer wieder Grenzzwischenfälle gegeben und in der Nacht vor seiner Rede habe es drei sehr schwere Grenzzwischenfälle gegeben. Hitler erwähnte aber nicht explizit den (in Wirklichkeit von der SS vorgetäuschten) Angriff auf den Sender Gleiwitz.
Sender Gleiwitz, Foto: Wikipedia
Anschließend äußerte er Unverständnis darüber, dass sich die westeuropäischen Staaten – gemeint waren Großbritannien und Frankreich – in den Konflikt einmischten. Außerdem dankte er dem faschistischen Italien, das ihn die ganze Zeit unterstützt habe. Im Anschluss lobte er den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt und begründete ihn zum einen damit, dass weder Deutschland noch die Sowjetunion vorhätten, ihre Ideologie in das jeweils andere Land zu exportieren, und zum anderen damit, dass „Russland und Deutschland im Weltkrieg gegeneinander gekämpft [hatten] und dass beide letzten Endes die Leidtragenden“ gewesen seien. Anschließend erklärte er, dass die Wehrmacht „nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder“ führen wolle und dass die Luftwaffe sich auf militärische Ziele beschränken wolle; Polen solle daraus aber keinen Freibrief ableiten. Es folgte der wohl bekannteste Teil der Rede:
„Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer selbst sich von den Regeln einer humanen Kriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als dass wir den gleichen Schritt tun. Ich werde diesen Kampf, ganz gleich, gegen wen, so lange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind.“
Unter stürmischem Beifall erklärte Hitler, dass Deutschland deutlich besser auf den Krieg vorbereitet sei als 1914, und dass es niemals kapitulieren werde. Er sagte sogar, dass er entweder siegen oder das Kriegsende nicht erleben werde. Ferner ernannte er Hermann Göring und Rudolf Heß zu seinen Nachfolgern, falls ihm etwas zustoßen sollte. Am Ende der Rede wies Hitler die Reichstagsabgeordneten darauf hin, dass sie für die Stimmung in ihrem Gebiet verantwortlich seien. Vor stehendem Plenum schloss er die Rede:
„Wenn wir diese Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unser Wille jeder Not Herr werden. Ich schließe mit dem Bekenntnis, das ich einst aussprach, als ich den Kampf um die Macht im Reich begann. Damals sagte ich: Wenn unser Wille so stark ist, dass keine Not ihn mehr zu zwingen vermag, dann wird unser Wille und unser deutscher Stahl auch die Not meistern! Deutschland – Sieg Heil!“
Seit 2015 findet jedes Jahr, der sogenannte „Tag der Bundeswehr“ statt. Ist es nicht zynisch, einen Tag des Militärs zu feiern, während sich Militärs in der Ukraine gegenseitig abschlachten?
Die Bundeswehr lechzt nach noch mehr Geld und noch mehr Rekrut*innen. Auch deswegen veranstaltet die Armee in bundesweit zehn Kasernen eine Art Rummel, bei dem Kinder über Panzer klettern und lange auch Gewehre in die Hand nehmen durften. Doch Krieg ist kein Jahrmarkt und gerade die Jüngsten müssen vor der Militarisierung geschützt werden!
Unser Fazit: Diese Veranstaltung dient zunehmend der Rekrutierung von Minderjährigem als Kanonenfutter.
Im „Ländle“ mit dabei ist die General-Dr.-Speidel-Kaserne in Bruchsal. Gerade diese Kaserne hat keine rühmliche Geschichte. Der letzte bekannte Vorfall liegt gerade mal vier Jahre zurück. Wegen eines Alkoholexzesses, bei dem er Untergebene misshandelte, stand ein Oberfeldwebel vor Gericht.
Doch damit nicht genug. Die Bundeswehr bereitet sich seit Jahren für den Einsatz im Inneren vor (z.B. durch gemeinsame Übungen von Polizei und Militär). Rund um die diesjährige Sicherheitskonferenz in München wurden mehrere Bundeswehrsoldat*innen im „Inland“ eingesetzt. Die Cyberabwehr liegt fest in der Hand der Bundeswehr. Und der zivile Katastrophenschutz wurde so zusammengespart, dass er ohne die Bundeswehr nicht mehr funktioniert.
Bei der Bundeswehr werden Neonazis an Waffen ausgebildet und radikalisieren sich dort. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr ist ein Oberleutnant der Reserve, der an der Offiziersschule mit homophoben und rassistischen Äußerungen auffiel. Selbst die Bundeswehr rechnet ihn zur Reichsbürgerszene. Ein Einzelfall? Nein: Allein 2022 fielen der Bundeswehr 515 Reservist*innen mit rechtsradikaler Gesinnung auf, die daraufhin aus dem Dienst entlassen wurden. Beim Tag der Bundeswehr wird das wohl kein Thema sein.
Ebenso wenig thematisiert werden wohl:
Politischen Entscheidungen und Erzählungen, warum „unsere Freiheit“ eigentlich in Mali oder im Südchinesischen Meer verteidigt werden müsse,
oder warum „wir“ „uns“ immer noch in einem Militärbündnis mit der Türkei befinden, die einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nach dem anderen startet,
oder ob die 100-Milliarden-SonderSCHULDEN (beschönigend „Sondervermögen“ genannt) wirklich nötig für die Bundeswehr sind oder besser investiert im sozialen Bereich und im Kampf gegen die Klimakrise,
oder wieso 2% des Bruttoinlandsprodukts für den Rüstungshaushalt angestrebt werden,
oder ob 500 Milliarden (!) für das Zukunfts-Kampf-Luft-System (FCAS) nicht besser woanders eingesetzt wären.
KOMMT MIT UNS AM 17. JUNI 2023 AB 10 UHR VOR DIE KASERNE IN BRUCHSAL und lasst uns gemeinsam unseren Unmut zeigen über imperiale Aufrüstung, Militärlogik, Großmachtkonfrontationen und die rassistischen und sexistischen Umgangsformen, die Normalität werden. Lasst uns alle daran erinnern, dass das „Geschäft“ der Bundeswehr ein blutiges ist, lasst uns klar machen, dass die Bundeswehr weder mitten in der Gesellschaft steht, noch eine attraktive Arbeitgeberin ist.
Nein zur Wiedereinführung der Wehrpflicht!
Kein Werben für’s Töten und Sterben!
Milliarden für Soziales und Klimaschutz statt fürs Militär!
Raus aus der Nato!
Gemeinsame Anreise 8.30 Uhr ab Stuttgart Hauptbahnhof. Mehr Informationen: keintagderbundeswehr.dfg-vk.de
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, die Veranstalter des heutigen Bochumer Ostermarsches haben mich gebeten, über das Thema „Medien im Krieg“ zu sprechen. Im Jahr 2013 schrieb Uwe Krüger seine Promotionsarbeit: „Medienmacht“ – Eine Dissertation über die Verflechtungen von Leitmedien, Politik und Wirtschaft. Dabei hat er u.a. die vier Journalisten Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Klaus-Dieter Frankenberger (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Michael Stürmer (Die Welt) und Josef Joffe (Die Zeit) und deren Verflechtungen in transatlantische Netzwerke sowie in die Wirtschaft untersucht. Auf Seite 23 schreibt Uwe Krüger: „Der Rechercheur Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung konstatiert, es gebe ‚immer öfter komplizenhafte Verstrickungen zwischen Wirtschaftsführern, Politikern, Werbeindustrie und Journalisten‘ (…) Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister kommt zu der Schlussfolgerung, dass sich eine ‚geschlossene Gesellschaft‘ herausgebildet habe.“ Die Verstrickungen zwischen Politik und Leitmedien macht Uwe Krüger an folgendem Beispiel deutlich: „Der Wohnzimmerkreis ist der wohl intimste aller Berliner Hintergrundkreise. Seine Mitgliederzahl ist auf zehn Journalisten begrenzt; im Rotationsverfahren lädt jeweils eines der Mitglieder einen Spitzenpolitiker und die anderen Journalisten zu sich nach Hause ein und bekocht die Runde. (…) Der Turnus ist monatlich, und die Politiker kommen offenbar gern: ‚ob Merkel, Steinmeier, Müntefering, Steinbrück, Schäuble und so weiter und so fort: Sie alle wurden meist mehrmals in den Wohnstuben der Journalisten bewirtet und lernten ihre Familien kennen.‘ (…) Den Kreis gegründet hat 1997 Günter Bannas (Ressortleiter Berlin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Anm.: C.R.) selbst zusammen mit einem ZDF-Korrespondenten, weil ihm ‚die Journalistenkreise, in denen er verkehrte, zu groß und unübersichtlich wurden‘ (…) (S. 313). Die Verstrickungen zwischen Leitmedien, Wirtschaft und Politik verdeutlicht der Autor an folgenden Beispielen: „Als hoch problematisch erscheinen erstens die direkten Verbindungen zur Wirtschaft, genauer die Beratertätigkeit von Chefredakteuren und Herausgebern für gewinnorientierte Konzerne: Josef Joffe (Die Zeit) als Beirat der HypoVereinsbank sowie Stefan Aust (Der Spiegel) und Helmut Markwort (Focus) als Beiräte der Deutschen Telekom AG. Zweitens muss die Einbindung von Journalisten in eine Organisation der Bundesregierung kritisch gesehen werden, namentlich Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ), Stefan Kornelius (SZ) und Peter Frey (ZDF) als Beiräte der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, eines Think Tanks im Geschäftsbereich des Bundesverteidigungsministeriums. Der Beirat berät laut Akademie-Satzung das Kuratorium, das wiederum aus der Bundeskanzlerin sowie den Bundesministern der Verteidigung, des Inneren, des Auswärtigen, der Finanzen, der Justiz, für Wirtschaft und für Entwicklungshilfe besteht. Die drei Journalisten verpflichteten sich somit, jene Bundesregierung zu beraten, die sie doch eigentlich als Anwälte der Öffentlichkeit kritisieren und kontrollieren sollen.“ (S. 148). Der Autor kommt zu folgendem Zwischenfazit: „Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass sich die deutsche Politik in einem ‚Korsett von Innen- und Bündnispolitik‘ (…) bzw. einer unbequemen Sandwich-Position befindet: Von ‚oben‘ macht die Nato mit der Führungsmacht USA Druck, dass Deutschland bei Kampfeinsätzen seinen Beitrag leisten solle, auch dann, wenn keine akuten deutschen Sicherheitsinteressen vorliegen; von ‚unten‘ behindert ein Wahlvolk, das die Bundeswehr am liebsten als Landesverteidiger und Katastrophenhelfer sieht. Hinzu kommt, dass das Grundgesetz (entsprechend dem Zeitgeist der unmittelbaren Nachkriegszeit) die deutsche Politik auf den Frieden verpflichtet und ein klassisches, enges Verständnis der Begriffe ‚Sicherheit‘ und ‚Verteidigung‘ aufweist.“ (S. 154f.) Uwe Krüger schreibt als Fazit: „Wenn Kritik an der Bundesregierung oder der deutschen Politik geübt wird, dann aus der Perspektive von USA und Nato, nicht aus einer militärskeptischen Perspektive.“ Wie unangenehm seine Doktorarbeit für Josef Joffe von „Der Zeit“ war, zeigte sich an der Sendung „Die Anstalt“ im April 2014, die darauf Bezug nahm mit einem Schaubild – und die Verstrickungen Joffes offenlegte. Josef Joffe und auch sein Kollege Jochen Bittner verklagten das ZDF – und verloren den Rechtsstreit (taz, 10.1.2017). Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, ich möchte ein zweites wichtiges Buch im Zusammenhang des Themas „Medien im Krieg“ vorstellen: „Die vierte Gewalt“ von Richard David Precht und Harald Welzer „Die Leitmedien berichten nicht mehr über Politik, sie machen sie. Die Leitmedien bauschen auf, was in Social Media diskutiert wird und blenden aus, was ‚Mehrheitsmeinung‘ ist. Und: Die Macher der Leitmedien orientieren sich nicht an der Realität, sondern nur an der Meinung ihrer Kolleginnen und Kollegen in anderen Leitmedien. Das sind die Zentralthesen von Richard David Precht und Harald Welzer. ‚Man orientiert sich an der wahrscheinlichsten, plausibelsten Auffassung, die alle teilen können. Und wenn das erst einmal losgegangen ist, dann einigt man sich darauf. Und dann passiert es sehr schnell, dass diejenigen, die die Meinung nicht teilen, als Abweichler interpretiert werden und man das abwehren muss‘, so Harald Welzer. ‚Es wird unglaublich viel Moral darauf verwendet zu zeigen, dass man gerade die richtige, gute Position hat, und alle anderen falsch liegen oder sogar problematische Charaktere haben‘, sagt Richard David Precht. ‚Und das ist ein Mechanismus, den wir für bedenklich halten. Denn die moralische Rigorosität, die mit der Mehrheitsmeinung im Journalismus einhergeht, die tut sicher dem sozialen Kitt in unserem Land nicht gut.‘“ (1) Die beiden Autoren sprechen von „Cursor-Journalismus“. In Zeiten, in denen Printmedien Stellen abbauen, überlegen es sich Journalistinnen zweimal, ob sie von der Mehrheitsmeinung einiger weniger Leitmedien abweichen wollen – mit dem Risiko beruflicher Nachteile. Die Verlagerung vom Print- zum Online-Journalismus hat für Precht und Welzer in Bezug auf Kriegsberichterstattungen einige Nachteile bezüglich der Qualität der Berichte. Schnelligkeit geht vor Gründlichkeit – weil in der Regel jedes Medium das erste sein möchte mit einer Meldung bei der Kriegsberichterstattung. Wer nicht schrill formuliert, wird weniger beachtet. Am Ende des Tages fragen die Chefs der Online-Dienste nach Klickzahlen von veröffentlichten Artikeln – um höhere Preise bei der Werbung auf diesen Seiten fordern zu können. Gleichzeitig mit diesen Entwicklungen wurden Stellen von Auslandskorrespondentinnen und Kriegsberichterstatter*innen abgebaut, u.a. wegen zu hoher Kosten. Kriegsbilder sind heute sehr billig und einfach von Menschen zu erhalten, die lediglich ein Handy haben. Allerdings ist auch die Gefahr der Manipulation gestiegen – weil sich die Herkunft der Bilder nur schwer überprüfen lässt. Auch renommierte Medien sind bereits auf Fälschungen hereingefallen und haben Bilder gezeigt, die Jahre zuvor in einem anderen Kriegskontext entstanden waren. Die beiden Autoren Precht und Welzer haben von den kritisierten Leitmedien nach der Veröffentlichung ihres Buches – wenig verwunderlich – sehr viel Kritik bekommen, manchmal aber auch verbunden mit der Aussage, dass sie ein wichtiges Buch geschrieben hätten. Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, ich komme zu meiner drittten Quelle zum Thema „Medien im Krieg“: Lord Arthur Ponsonby Arthur Ponsonby, Staatssekretär in verschiedenen britischen Ministerien, hat 1928 Grundsätze der Kriegspropaganda aus seinen Erfahrungen des
Weltkrieges heraus gesammelt, die von der belgischen Historikerin Anne Morelli zu zehn Thesen zusammengestellt wurden:
Wir wollen den Krieg nicht
Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung
Der Führer des Gegners ist ein Teufel
Wir kämpfen für eine gute Sache
Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen
Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich
Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm
Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache
Unsere Mission ist »heilig«
Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter. (2) Mir scheint, dass diese zehn Grundsätze nach rund einem Jahrhundert noch immer in ihren Grundaussagen gültig sind. In Deutschland arbeitet als eine weitere wichtige Quelle zum Thema „Medien im Krieg“ Dr. Sabine Schiffer zu diesem Thema. In der IMI-Ausdruck-Ausgabe vom Dezember 2023 schreibt sie unter der Überschrift:
Ostermarschrede von Clemens Ronnefeldt in Bochum am 31.3.2024
Medien im Krieg
Kriegsanlasslügen und Übertreibungen – Gräuelpropaganda für mehr Krieg „Man darf an dieser Stelle verallgemeinern, dass alle Kriege mit Lügen beginnen. Diese können False-Flag-Operationen sein, wie der sog. Tonkin-Zwischenfall 1964 oder der Angriff auf den Sender Gleiwitz am 1. September 1939. Zu den echten Kriegsanlasslügen gehört prominent die Brutkasten-Story der PR-Agentur Hill & Knowlton, eine erfundene Gräuelgeschichte über Baby-meuchelnde irakische Soldaten 1991. Dazu gehören auch – weniger bekannt – falsche Massaker-Bilder im Kosovo-Krieg 1999, die zur ersten Teilnahme der Bundeswehr an einem sog. robusten Auslandseinsatz und zudem völkerrechtswidrigen NATO-Krieg genutzt wurden. Auch das Aufbauschen von realen Problemen zu bestimmten Zeitpunkten kann Propagandazwecke erfüllen – die Medienwissenschaft nennt dies ‚instrumentelle Aktualisierung‘, wozu etwa das Cover des Time-Magazins 2010 mit Bibi Aisha, der Afghanin mit der abgeschlagenen Nase, zählt. Dieses zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ein Jahr alte Foto hat dazu beigetragen, den Afghanistan-Krieg um weitere zehn Jahre zu verlängern“. (3) Die Bildzeitung machte Russland für zwei Raketen verantwortlich, die von der Ukraine auf polnisches Gebiet abgeschossen worden waren. Im Original lautete die Hauptüberschrift auf der Titelseite am 16.11.2022: „ 2 Tote: Putin feuert Raketen nach Polen“. Der Bild-Chefredakteur Johannes Boie schrieb in seinem Kommentar dazu: „Die russische Armee hat Polen bombardiert! Zwei Menschen sind tot, ermordet! Ob ein Versehen oder nicht – dies ist ein bewaffneter Angriff auf Nato-Territorium!“ Es folgte keine Richtigstellung oder gar Entschuldigung des Springer- Verlages in den Tagen und Wochen danach. Das Eskalationspotential dieser Meldung war erheblich. Grundlegendes zur Rolle von Medien im Krieg Insbesondere, wenn ein Krieg beginnt, wollen Menschen schnell wissen: Wer sind die Guten, wer sind die Bösen? Weil Menschen sich einfühlen können, mischen sich Wut, Verzweiflung und Ohnmachtsgefühle – und der innere Druck: „Da darf man doch nicht tatenlos zuschauen! – Du muss man doch was tun“. Gerade in Kriegszeiten hätten Medien die Aufgabe, nicht in Schwarz- Weiß-Denken zu verfallen, sondern den entstandenen Krieg oder Konflikt von allen Seiten zu beleuchten. Auch Journalistinnen sind Menschen, die nicht nur einen kühlen Kopf bewahren können – sondern in Kriegszeiten gelegentlich Berichterstattung und Kommentar „im Eifer des Gefechtes“ vermischen. Medienberichterstattungen zum Ukraine- und Nahost-Krieg Sascha Lobo hat den Begriff „Lumpen-Pazifismus“ (4) am 20.4.2022 im „Spiegel“ geprägt. Er wurde vielfach übernommen, u.a. auch von „Der Welt“. Die erste Online-Überschrift in der Welt vom 27.2.2023 von Chefkorrespondent Clemens Wergin lautete noch: „Putin will nicht verhandeln. Dass müssen jetzt auch deutsche Lumpenpazifisten kapieren“. Drei Tage später wurden im Online-Angebot die „Lumpen“ weggelassen – und die Überschrift lautete: „Putin will nicht verhandeln. Dass müssen jetzt auch deutsche Pazifisten kapieren“. „Putintroll“, „Putin-Versteher“, „Hamas-Verharmloser“: Mit solchen Worten wird auch in Deutschland von einigen Medien Kriegspropaganda betrieben. In Russland, wo die Pressefreiheit extrem eingeschränkt ist, wird von staatstreuen Medien der Begriff „Entnazifizierung“ als Rechtfertigung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine instrumentalisiert. Auf den ersten Blick weniger scharf, aber nicht weniger gefährlich ist das Wort „umstritten“, das Expertinnen eines Landes oder zu einem Konflikt angehängt wird, sobald diese von der Meinung einzelner Medienorganen abweichen. Saudi-Arabien wird als „Stabilitätsanker“ in der Region Naher und Mittlerer Osten bezeichnet, obwohl das Land nach wie vor Menschen archaisch köpfen lässt und die Regierung offenbar den Befehl zur Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi gab. Wie unterschiedlich werden Besatzungsmächte – an den Beispielen Russland/Ukraine und Israel/Palästina – in deutschen Medien dargestellt. Fazit und Ausblick von Sabine Schiffer Sabine Schiffer schreibt im bereits zitierten „IMI-Ausdruck“ (Dez. 2023): „Die Nachordnung des Krieges in der Ukraine hinter den wieder aufflammenden Nahost-Konflikt steht gerade sinnbildlich für die Versäumnisse der Logik im Mediensystem. Die Aufmerksamkeit gilt dem Negativen und der Eskalation, nicht den stillen Entwicklungen, die zum Verständnis von Sachverhalten wichtig wären. Und sie gilt schon gar nicht den konstruktiven und kooperativen Gruppen, die zeigen würden, dass eine Überwindung von Feindbild- Konstellationen möglich ist bzw. war.“ Zu diesen zählen für mich im Nahostkonflikt u.a. „Combatants for Peace“, „Trauernde Eltern“ oder die „Oase des Friedens: „Neve Shalom / Wahat al-Salam“, über deren Arbeit ich gerne mehr in deutschen Medien sehen würde. So lange einige Medien im Krieg agitieren und nicht Aufklärung leisten, braucht es andere Medien wie den Freitag, die Berliner Zeitung, den IMI- Ausdruck, Telepolis und andere. Uwe Krüger gibt am Ende seines Buches einige Hinweise, wie die gegenwärtige Situation der engen Verflechtung von Leitmedien und Politik bzw. Wirtschaft überwunden werden könnte: „Der Journalist soll mit unverstelltem Blick beobachten und unabhängig von den Interessen der Steuermänner und Kapitäne aus Politik und Wirtschaft berichten und analysieren – im Interesse des ganzen Schiffs.“ Dem möchte ich mich anschließen. Ich danke Ihnen/Euch fürs Zuhören bei diesem Ostermarsch in Bochum.
Ostermarschrede von Clemens Ronnefeldt in Bochum am 31.3.2024
Medien im Krieg
88-e80f-4a51- 838f-591843da8356 Clemens Ronnefeldt Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes A.-v.-Humboldt-Weg 8a 85354 Freising Tel.: 08161-547015 Fax: 08161-547016 C.Ronnefeldt@t-online.de www.versoehnungsbund.de Spendenkonto für die Arbeit des Versöhnungsbund-Friedensreferates: Kontoinhaber: Versöhnungsbund e.V. IBAN DE40 4306 0967 0033 6655 00 Stichwort: Friedensreferat/C. Ronnefeldt
Atomkraftgegner*innen, darunter die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen, haben am 1. März 2024 kistenweise Einwendungen an Niedersachsens Umweltminister Meyer übergeben. Die Einwendungen richten sich gegen die geplante Erweiterung der Brennelemente-Produktion in Lingen durch Framatome und die Kooperation mit der russischen Atombehörde Rosatom.
Am 27. Januar 2024 jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 79. Mal.
Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an Juden, Sinti und Roma und anderen Menschen, die von den Nazis rassistisch oder politisch ausgegrenzt und ermordet wurden. Auschwitz ist das Kainsmal der deutschen Geschichte.
Der 27. Januar ist kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein „DenkTag“: Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft.
Und er ist ein Tag des Handelns: Heute werden von rechten Kräften und Neonazis die Verbrechen der Nazis nicht nur entschuldigt und verharmlost, sie verfolgen erneut menschenverachtende rassistische und nationalistische Pläne.
Foto: Friedensrat Mühlheim
Den Opfern der Nazis zu gedenken heisst heute, den neuen Nazis entgegenzutreten und zu bekräftigen: Nie wieder Faschismus.
Für eine menschliche Welt in Frieden! Entschieden gegen rechts!!